„Trump ist immerhin der gewählte Repräsentant des amerikanischen Volkes. Aber er wird lächerlich gemacht, zum Idioten erklärt, weil er in der Krise anders handelt als die Deutschen. Dieses Wüten über Trump, das ist die Krankheit der Deutschen, dieser Wahn eines kleinen mitteleuropäischen Volkes, der uns bis Stalingrad geführt hat und dann wieder zurück.“
Frank Castorf, Theaterregisseur und ehemaliger Intendant der Volksbühne in Berlin, im „Spiegel“ am 28. April
„Im aktuellen Krisenmodus ist die deutsche Unternehmenskultur von großem Vorteil. In den meisten Firmen begreifen sich Management und Belegschaft nicht als Antipoden. Das Wir-Gefühl und die Auffangmechanismen sind ausgeprägter als in anderen Ländern, was dazu führen wird, daß die Arbeitslosigkeit mit intelligenten und flexiblen Regelungen neben der Kurzarbeit nicht zu stark ansteigt.“
Walter Sinn, Deutschland-Chef der Unternehmensberatung Bain & Company, im „Handelsblatt“ am 29. April
„Um einen gesunden Diskurs zu haben, muß man eine gewisse Distanz zu seinen Meinungen und Positionen haben, und man muß bereit sein, sich überzeugen zu lassen, sprich seine Meinung infrage zu stellen. In Deutschland ist man aber oft stolz darauf, daß man seit 1980 immer die gleiche Meinung vertritt! Viele sind der Meinung, die Polarisierung nehme in Deutschland wegen Globalisierung, Migration oder der AfD zu. Dabei ist die Hauptursache für die Polarisierung die Diskursunfähigkeit. Viele halten ihre Meinungen entweder zurück oder drücken diese verkrampft und emotional aus, so daß eine vernünftige Antwort darauf unmöglich bleibt.“
Hamed Abdel-Samad, Politikwissenschaftler und Islamkritiker, auf Facebook am 3. Mai
„Eine ganze Polit-Industrie lebt in diesem Land auf Kosten der Allgemeinheit vom ‘Kampf gegen Rechts’, vom Gender-Schwachsinn und neuerdings von der Klimarettung. Und niemand wehrt sich, kein Parlament dreht diesen Leuten die üppig sprudelnden Geldhähne ab. (...) Wir finden das alles niedlich, denn wir sind total tolerant. Wir wollen modern sein, bunt und vielfältig.“
Klaus Kelle, Publizist, auf seinem Blog „Denken erwünscht“ am 3. Mai
„Die Humorlandschaft hat sich in den vergangenen fünfundzwanzig Jahren dramatisch verändert, und zwar in genau eine Richtung: zum Schlechten. Parodie, Humor, Ironie, Satire, Persiflage, Polemik, Kalauer, Glosse, Sarkasmus, Karikatur, Limerick, Slapstick, Farce und was es sonst noch alles gibt, werden auf den kleinsten gemeinsamen Nenner runtergedampft: auf in industrieller Massenfertigung produzierte Witze, rücksichtslos entkernt von Drama, Tragik, Weltanschauung, Überzeugung, Nuancen, Brüchen, Differenzen, also all dem, was Komik ausmacht. Selbst wenn mal eine gute Idee zugrunde liegt, wird die von unzähligen vor-, zwischen- und nachgeschalteten Filtern und Dämpfern verdünnt, gesiebt, gespült, bis nur noch grobkörniger Ramsch übrigbleibt.“
Heinz Strunk, Schriftsteller, in der „FAZ“ am 4. Mai