© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 38/19 / 13. September 2019

JF-Intern
Kollegin Antje S.
Moritz Schwarz

Darf man das? Hier über die Gattin des Chefs schreiben? Und dann auch noch nur Gutes? Kommt man da nicht in den Verdacht ... Sie wissen schon ... buckel, buckel, kratz, kratz ... Nun, zum einen (denkt sich der Autor dieser Zeilen) erreicht bekanntlich „nur der das Meer, der mit dem Strom zu schwimmen weiß“ (Konfuzius) – zum anderen verschweigen wir diesen Umstand einfach vor Ihnen, liebe Leser, und sprechen zwecks Verschleierung schlicht von der „Kollegin Antje S.“

Und wie weiland die berüchtigte Eleanor Roosevelt macht auch „Kollegin S.“ sich (seit geraumer Zeit) selbstlos zum Wohle anderer nützlich ... konkret zu unserem Wohle. Plötzlich waltet in der (arg verluderten) Redaktionsküche ein ordnender Geist, wird ein (dringend) nötiger Reinigungsplan für die Kaffeemaschine erstellt, die Sicherheitsschließanlage ertüchtigt, (jahrelang) Schadhaftes endlich ausgebessert oder Kollegen mit Gesundheitsproblemen die ergonomisch optimale Reorganisation ihres Arbeitsplatzes ertüftelt. 

Vorsicht aber, was man voreilig oder gar im Scherz beklagt! Denn dringt’s Kollegin S. ans Ohr, ist’s aus mit der Glückseligkeit faulen Verharrens im Falschen bei wohligem Wehklagen. 

Nun ahnen wir, was Schiller meinte, als er dichtete: „Und drinnen waltet die züchtige Hausfrau!“