© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 42/12 12. Oktober 2012
Nur Sklaven der Triebe Eine von Medien und Politik gesteuerte globale sexuelle Revolution ist im Begriff, die Grundfesten unserer Werteordnung einzureißen und die Freiheit im Namen individueller Selbstbestimmung zu zerstören. Wer heute so etwas behauptet, muß fürchten, als Verschwörungstheoretiker stigmatisiert zu werden. Zu absurd scheint die Vorstellung, die natürlichen Geschlechterunterschiede sollten in einer Umwälzung von oben beseitigt und Kinder durch Frühsexualisierung in Krippen und Kindertagesstätten zu bindungsunfähigen Individuen herangezüchtet werden. Wer sollte das wollen? Und überhaupt – so etwas ist doch in einer Demokratie nicht möglich! Konkrete Belege für die Gender-Ideologie im Alltag werden schnell als skurrile Einzelfälle abgetan. Gabriele Kubys neues Buch, das gerade Eltern schulpflichtiger Kinder zur Lektüre geraten sei, besticht nicht nur durch akribisch recherchierte und schockierende Einzelbeispiele, die es zu einer ebenso gewinnbringenden wie fesselnden Lektüre machen. Der Autorin gelingt es darin, die großen Linien der Gender-Politik, der Frühsexualisierung und einer von der Homosexuellen-Bewegung errichteten Meinungsdiktatur nicht nur herauszuarbeiten, sondern auch die verschiedenen Stränge zu einem Gesamtbild zu verweben. Für Kuby ist dabei klar: Nur eine entwurzelte, seiner familiären und kirchlichen Bindungen zunehmend beraubte Gesellschaft ist für totalitäre Ideologien wie Gender Mainstreaming empfänglich. Die Strategien der Entwurzelung sind dabei, wie sie herausstellt, vielfältig aber komplementär. Die Beseitigung der traditionellen Familie als Leitbild fällt zusammen mit einer sexuellen Reizüberflutung der Gesellschaft und einer Förderpolitik zugunsten sexueller Minderheiten unter dem Vorwand der Antidiskriminierung. Wie in klassischen sozialistischen Regimen wird nun auch in der Bundesrepublik munter die Kollektivierung der Kindererziehung zur Durchsetzung staatlicher Weltanschauungspolitik am lebenden Objekt betrieben. In den staatlichen Kinderkrippen, wo der neue Gender-Mensch
geformt werden soll, soll die Grundlage für eine enthemmte Sexualität gelegt
werden. Kuby belegt detailreich, wie schon im Krippen- Mutig faßt Kuby in diesem Zusammenhang auch ein häufig schamvoll verschwiegenes heißes Eisen an: die grassierende Pornographie-Epidemie unter Jugendlichen. Über das Einfallstor Internet werden Kinder immer früher mit einem Zerrbild von Sexualität konfrontiert. Die Faktoren Bindung und Selbsthingabe werden verlernt, Sexualität auf pure Triebbefriedigung reduziert und die Hemmschwelle zu immer härterem „Stoff“ gesenkt. Interessant ist die Verbindung, die die Autorin in diesem Zusammenhang zwischen dem Feminismus und einer richtungslosen männlichen Sexualität zieht, die sich im Porno-Konsum entlädt. In einigen Bundesländern werden Kinder gar in den Schulen verpflichtet, an Sex-Workshops teilzunehmen, wo sie pantomimisch sexuelle Handlungen darstellen sollen. Broschüren der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung leiten die Kinder bundesweit zu frühzeitigen Sexualkontakten an und ermutigen das Ausprobieren homosexueller Lebensweisen. Kuby beläßt es jedoch nicht bei der bloßen Beschreibung der Zustände, sondern zeigt mit ermutigenden Beispielen von Menschen, die sich gegen staatliche Umerziehungsmaßnahmen und Homo-Propaganda zur Wehr gesetzt haben, Möglichkeiten zum Widerstand auf. Dies erfordert Mut und Opferbereitschaft und zieht nicht selten größeres Leid nach sich, wie beispielsweise im Fall von Eltern, die ihren Nachwuchs vom schulischen Sex-Unterricht fernhalten und dafür sogar mit dem Entzug der Kinder bestraft werden. Daran, woher die Kraft zu einer solchen Opferbereitschaft kommt, läßt die Autorin keinen Zweifel: Nur der in Gott und Kirche verankerte Mensch wird den Stürmen eines sich immer totalitärer gebenden Zeitgeistes widerstehen können. Gabriele Kuby: Die globale sexuelle Revolution. Zerstörung der Freiheit im Namen der Freiheit. Fe-Medienverlag, Kißlegg 2012, gebunden, 456 Seiten, 19,95 Euro |