© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 22/11 27. Mai 2011
Günter Zehm und die Pankraz-Kolumne Es war ein klassischer Fall von politisch motivierter Zensur, der das publizistische Schwergewicht Günter Zehm im Sommer 1994 zur JUNGEN FREIHEIT führte. Der Rheinische Merkur, für den der frühere stellvertretende Chefredakteur der Welt damals arbeitete, ließ eine der berühmten Pankraz-Kolumnen unter den Tisch fallen und druckte statt dessen – ohne Zehm vorab zu informieren – auch noch den wahrheitswidrigen Hinweis „Pankraz ist verreist“. In der Kolumne hatte Zehm sich kritisch mit den Gedenkfeiern zum 50. Jahrestag der Landung der Alliierten in der Normandie auseinandergesetzt. Erzürnt über die Zensurmaßnahme, bot er seinen Text der JUNGEN FREIHEIT an, die ihn postwendend veröffentlichte. Ein halbes Jahr später, im Januar 1995, wurde daraus eine feste Zusammenarbeit. Mittlerweile erscheint die im Juli 1975 in Springers Welt begründete Pankraz-Kolumne seit sechsunddreißig Jahren; sie nimmt damit eine in der deutschen Publizistik einzigartige Sonderstellung ein. Daß sie inzwischen länger in der JUNGEN FREIHEIT eine Heimstatt hat, als sie in der Welt erschienen ist, erfüllt uns mit Stolz. 1933 in Sachsen geboren Philosophiestudent und Assistent bei Ernst Bloch Vier Jahre DDR-Haft wegen „Boykotthetze“ Nach Flucht in den Westen Promotion bei Adorno und Carlo Schmid Feuilletonredakteur, Ressortleiter und stellvertretender Chefredakteur der Welt Fünfzig Jahre journalistische Berufserfahrung Als „Pankraz“ Verfasser der bekanntesten Kolumne im deutschen Blätterwald Honorarprofessor für Philosophie in Leipzig |