© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 19/11 06. Mai 2011
Jugendgewalt Der Mythos der Ausländergewalt ist endlich widerlegt! Dank einer Titelgeschichte des Hamburger Nachrichtenmagazins Spiegel wissen wir seit dieser Woche (siehe Seite 14), daß es sich bei brutalen Gewalttätern wie beispielsweise dem Berliner U-Bahn-Prügler Torben P. entweder um Deutsche handelt oder aber um identitätslose Jugendliche. Ausländische Täter beziehungsweise solche mit Migrationshintergrund gibt es nicht. Alles andere sind rechte Hirngespinste. Der Rentner Hubertus Bruno N. wurde im Dezember 2007 nicht von einem Türken und einem Griechen in der Münchner U-Bahn-Station Arabellapark halb totgetreten, sondern von einem 17- und einem 20jährigen. Der Handwerker Marcel R. wurde im Februar nicht von vier Tätern aus dem Kosovo, aus Kenia, Bosnien und dem Irak auf einem Berliner U-Bahnhof ins Koma geprügelt, sondern von vier Jugendlichen. Und es war auch kein afghanischstämmiger Intensivstraftäter, der im vergangenen Jahr in Hamburg das Leben des 19 Jahre alten Schülers Mel D. mit einem Messerstich auslöschte, sondern schlicht ein 16jähriger. Für die aufklärerischen Redakteure des selbsternannten Sturmgeschützes der Demokratie spielen Nationalität oder Herkunft jugendlicher Gewalttäter offenbar nur in einem Fall eine nennenswerte Rolle: wenn es zweifelsfrei Deutsche waren. |