© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 43/10 22. Oktober 2010
Linksextremismus Castor schottern klingt harmlos, doch dahinter verbirgt sich die Ankündigung eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr: Linksextreme Gruppen wollen den Transport von radioaktivem Abfall ins Zwischenlager Gorleben behindern, indem sie die Gleise auf der Route unterhöhlen. Das bedroht Menschen und Umwelt, verursacht zudem Schäden in Millionenhöhe. Skandalös ist auch, daß zahlreiche Bundes- und Landtagsabgeordnete der Linkspartei diesen Aufruf unterzeichnet haben und sich nun auch noch grüne Mandatare mit ihnen solidarisieren, seit die Staatsanwaltschaft ermittelt. Eine Distanzierung der friedlichen Anti-Atom-Bewegung von solch kriminellem Tun, allgemeine Empörung? Fehlanzeige. Überflüssig zu erwähnen, was wohl in den meinungsführenden Gazetten los wäre, wenn die andere (extreme) Seite des politischen Spektrums mit solchen Aktionen ihre Ziele durchzudrücken trachtete ... Wie soll hierzulande eigentlich noch begründet werden, daß jedes Falschparken umgehend sanktioniert wird? Viel zu oft sind in der Vergangenheit Gesetzesbrecher beim Widerstand gegen Castor-Transporte davongekommen. Wer zu Straftaten aufruft oder sie gar begeht und sich dabei auf sein vermeintliches Recht zum zivilen Ungehorsam beruft, an dem muß die Polizei als Exekutive unseres Rechtsstaates ein Exempel statuieren und zwar mit unzivilem Gehorsam. |